Monday, September 27, 2010

Mikrokosmos23 & Dresco @ KuBa Kalbe

Vor ein paar Tagen hatte ich einen Flyer gepostet für die Show von Mikrokosmos23 und Dresco im KuBa in Kalbe. Natürlich war ich auch dort - wenn schon mal ein Konzert hier in der sonst so kargen Altmark stattfindet, dann ja wohl mit mir. Auf also nach Kalbe, die Location befand sich für mich sehr versteckt an alten Bahngleisen gelegen. Im Dunkeln gar nicht so einfach, aber ich konnte ein paar jungen Leuten folgen, die das selbe Ziel hatten wie ich. Nach längerem Warten hat dann die lokale Band Endstation den bunten Reigen eröffnet. Keller Punkrock wie er überall auf der ganzen Welt von pubertären Jungs gespielt wird, die mit ihren Texten auch versuchen, gesellschaftskritische Attitude zu vermitteln.

Nun gut, ich war ja wegen anderen Bands gekommen: Zum Beispiel wegen Dresco. Die Jungs aus Tangermünde (bei Stendal) haben mich bereits bei zwei vorherigen Gigs überzeugen können. Hier kann man mit guten Gewissen sagen, dass die Jungs von Emo im alten Sinne beeinflusst sind. Ein bisschen Punk dazu deutsche Texte machen die Mische genießbar, und sogar mehr als das: Ich finde Dresco machen tollen Indie, der mal aus der Einheitsmasse von Nachwuchsbands heraussticht. Sänger David, den ich schon von seiner Band Empty Guns kenne, hat für meinen Geschmack eine tolle Stimmlage für diese Musikrichtung.
Die EP "Alles ist grau" beinhaltet die Songs Gleis 5, Stillstand, Augenblicke und Das Problem.
Myspace-Profil von DRESCO.


Dann waren Mikrokosmos23 an der Reihe. Ich hatte mich ja bisher vom ganzen Hype um die Band, die bei dem Label Unterm Durchschnitt ist, eher nicht beeindrucken lassen. Erstmal abwarten, dachte ich. Druckvoller auf der Bühne als die Vorgängerband ging es hier zur Sache. Sänger Peter bringt einen Gewissen Hardcore/Screamo-Flair in das Ganze und die Melodien sind auf Anhieb nicht leicht zu erkennen. Das war auch der Grund, warum ich an MK23 nicht sofort rangekommen bin. Mir fehlten klare Songstrukturen wie bei Dresco. Aber is ja am Ende eh alles Geschmackssache. Musikalisch waren MK23 natürlich super und durchaus professionell. Wahrscheinlich liegt mein Desinteresse auch daran, dass ich mir vorher keine Songs angehört hatte und daher beim Konzert völlig unbeteiligt war. Ihr Debütalbum heißt "Memorandum" und ist seit Anfang September verfügbar. Myspace-Profil von Mikrokosmos23.

Noch ein paar Worte zur Location. Das KuBa ist für die Region hier meiner Meinung nach eine echte Bereicherung für die Szene. In DIY-Manier werden hier Konzerte regelmäßig, wenn auch nicht oft, veranstaltet - in diesem Falle von Jugendlichen, die das als Projekt aufgezogen hatten und dabei auch mehr über Konzertorganisation etc lernen konnten. Gute Sache das. Und der Club an sich ist echt schrammlig und abgefuckt, aber so mag ichs ja. Der Eintritt zum Konzert war übrigens frei, was umso mehr für die Leute spricht, die es nicht auf Kohlemachen abgesehen haben.
Ich werde jedenfalls bei der nächsten Gelegenheit wieder den Weg nach Kalbe antreten, wenn es sich für die Bands lohnt. In diesem Falle hat es sich gelohnt. Und dass ich bei der Heimfahrt von der Polizei kontrolliert wurde, hat mir mal wieder gezeigt, wie nervös ich noch sein kann, obwohl ich nicht alkoholisiert war. (Die zwei Becks Lemon bei der allerersten Band waren zu dem Zeitpunkt bereits ausgenüchtert).

No comments: