Saturday, October 22, 2011

Review: Kurt Krömer im Amo Magdeburg // Tourauftakt "Der nackte Wahnsinn"

Rauchen fetzt: Kurt Krömer zieht auch auf der Bühne gerne mal eine durch. Foto: ad-hoc-news
Drei Tage Magdeburg, drei Tage ausverkauft - Kurt Krömer begann seine neue Solotour am Freitagabend in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Schon lange vorher mussten die Tickets gesichert werden, für stolze 39 Euro. Die Erwartungslatte lag entsprechend hoch. Nach Burn-Out und Filmdreh endlich wieder Krömer live auf der Bühne. Der Programmtitel "Der nackte Wahnsinn" hielt am Ende aber nur eins: den nackten Arsch des Berliners. Aber von Wahnsinn war die Show weit entfernt. "Irgendwie schwach" fiel unser Fazit am Freitag nach 2,5 Stunden aus. Klaro, der Komiker überlässt viel dem Zufall, schäkert mit seinem Publikum, holt Leute auf die Bühne. Aber irgendwie wollten seine Sprüche nicht so richtig trumpfen. Oft holte er auch einfach die "Sexkeule" raus und machte Genitalwitze. Ab und an kam dann noch Klaus Wowereit vor, dessen Homosexualität mal wieder Zielscheibe mehrerer Witze war. Nicht dass ich auf supermoralisch mache, aber irgendwie war das alles schon mal da, längst ausgelutscht. In Interviews hat er mehrfach erklärt, dass er dieses Mal auf SchnickSchnack verzichtet, quasi allein auf der Bühne steht, um seine Fans zu unterhalten. Doch leider war mir das am Ende doch etwas zu wenig. Vielleicht lag es auch an der unatmosphärischen Location, dem Amo, einem Saal wo sonst hauptsächlich Schlagersänger ihre Hits zum Besten geben. Gern hätte ich Krömer mal in einem eher kabarettistischen Veranstaltungsort gesehn. Doch dafür ist die Nachfrage viel zu groß. Insgesamt 65 Liveauftritte stehen noch auf Krömers Plan. Und im März kommt er wieder nach Magdeburg, ein paar Extrashows spielen. Nachdem ich ihn bereits in Halle und Berlin live erlebt habe, war der gestrige Auftritt eher enttäuschend. Und bei den Ticketpreisen hat er sogar schon Mario Barth und Konsorten überholt. Schade, so hatte ich Krömer lange Zeit immer als "Underdog der Comedians" angesehen. Doch die Zeiten sind vorbei. Berliner Dialekt und Retro-Nerdbrille hin oder her. Sorry Kurt, thats not enough! (Gibt es denn überhaupt noch deutsche Komiker, die es wert sind?)

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